So geht’s richtig: Polsterreinigung bei Ihnen Zuhause
Regelmäßige Polsterreinigung sollte nicht nur aus ästhetischen, sondern auch aus hygienischen Gründen erfolgen. Häufig werden die heimeigenen Polster, darunter
- Sofa,
- Couch,
- Sessel und
- Stuhl,
nur dann gereinigt, wenn ein Fleck entfernt wird oder wenn sie nach geraumer Zeit Spuren der Abnutzung zeigen und Verfärbungen sichtbar oder Gerüche wahrnehmbar geworden sind.
Dabei sammeln sich in den Polstern neben Staub und Schmutz auch Bakterien und Milben, welche der Gesundheit schaden können. Auch in Büros, in denen die Polster nicht täglich und nicht in dem Ausmaß wie daheim genutzt werden, ist von Zeit zu Zeit eine intensive Reinigung notwendig.
Unterschied Sofa und Couch
Dies ist eines der vielen Fälle, in denen zwei Begriffe im Volksmund synonym genutzt werden, sich jedoch in der Realität voneinander unterscheiden.
Von Sofas ist die Rede, wenn Sitzmöbel mit einer festen Rückenlehne und immer zwei Armlehnen ausgestattet sind.
Eine Couch hingegen hat eine oder keine Armlehne, eine niedrige oder keine Rückenlehne, jedoch immer Füße.
Übrigens: das Wort ‚Sofa‘ stammt aus dem arabischen (von suffah) und ‚Couch‘ aus dem englischen und französischen (von couch und coucher).
Wie oft sollte eine Polsterreinigung durchgeführt werden?
Die Abstände zwischen den Reinigungen hängt natürlich von Art und Umfang der jeweiligen Reinigung ab. Fest steht, dass gründlichere Reinigungen seltener anstehen und Haushalte mit Kleinkindern und/ oder Haustieren öfter reinigen beziehungsweise mehr Zeit damit verbringen.
Ungeachtet dessen sollte jeder seine Polstermöbel jede Woche oder zumindest alle zwei Wochen absaugen. Das Ziel ist hierbei die Entfernung von grobem Schmutz, wie Krümel und auch Staub, sodass das Sofa sauber und frei von Dreck ist. Dies nimmt nicht sonderlich viel Zeit in Anspruch und lässt sich schnell in die Routine integrieren. Hierbei sollten alle Oberflächen und entsprechend Zwischenräume nach Möglichkeit trocken (gegebenenfalls mit einer Polsterdrüse) gereinigt werden.
Überdies sollten die täglich genutzten Möbelstücke ungefähr zweimal im Jahr feucht abgewischt werden. Dazu wird ein weiches Tuch, möglichst in einer neutralen und hellen (oder der Farbe des Polsterbezugs ähnelnden) Farbe, mit destilliertem Wasser befeuchtet. Normales Wasser eignet sich nicht so gut, da das Risiko besteht, dass sich nach der Reinigung damit ungewünschte Kalkflecken bilden und festsetzen.
Stoffsofas, deren Polsterbezüge sich abnehmen lassen, können/ sollten einmal im Jahr in die Waschmaschine gegeben und bei niedrigen Temperaturen, also bestenfalls 30 °C, gewaschen werden. Es sollte nicht erst gewartet werden, bis sich Schmutz bemerkbar macht und unangenehme Gerüche von den Polstermöbeln abgegeben werden, sondern schon davor als vorbeugende Maßnahme durchgeführt werden.
Was gibt es beim Reinigen der Polster zu beachten?
Nicht alle Polster sind gleich zu behandeln – die eingesetzten Mittel sind abhängig vom Material des Sofas/ der Couch. Werden aggressive Reinigungsmittel eingesetzt oder mit der falschen Technik gesäubert, können die Polster Schaden nehmen und die Flecken sich sogar vergrößern. Daher gilt es, mit tupfenden Bewegungen vorzugehen und eher von außen nach innen zu arbeiten, damit die Flecken sich nicht ausbreiten.
Je teurer die Polstermöbel waren, umso ärgerlicher ist es, wenn sich unschöne Flecken ausbreiten und das Stück sein ursprüngliches Aussehen verloren hat. Wer seine Möbelstücke liebt oder einfach keine Zeit für die tiefen gründliche Reinigung im Alltag findet, sollte professionelle Reinigung in Erwägung ziehen und Angebote einer Polsterreinigungsfirma einholen oder sich über die Leistungen eines „gewöhnlichen“ Reinigungsunternehmens erkundigen.
Entscheidet man sich jedoch dazu, die Reinigung der Polster in die eigenen Hände zu nehmen, sollten zur Sicherheit die genauen Materialangaben auf dem Etikett oder in den Produkthinweisen nachgeschaut werden. Bevor es ans Entfernen von Flecken oder Reinigen von großen Flächen geht, sollte ebenfalls das Reinigungsmittel an einer unauffälligen Stelle am Sofa getestet werden, damit es keine bösen Überraschungen gibt.
Polsterreinigung bei verschiedenen Materialien
Stoffbezug
Wie vorhin bereits erwähnt, haben abnehmbare Polsterbezüge den Vorteil, dass die Reinigung von der Waschmaschine abgenommen werden kann. Dabei sollten unbedingt die Pflegehinweise auf dem Etikett beachtet werden, damit der Stoff nicht ungewollt eine andere Farbe oder Form annimmt. Doch nicht alle Bezüge lassen sich vom Polster lösen.
Einsatz professioneller Geräte
Optimale Ergebnisse werden mit speziellen Reinigungsgeräten wie einem Dampfreiniger erreicht. Dieser sollte mit einer Dampfdrüse, mit einem stoffbezogenen Aufsatz benutzt werden, damit das Polster nicht zu intensiv beansprucht wird. Im Anschluss wird empfohlen, noch mal mit einem feuchten Tuch über die Oberfläche zu wischen. Die Anschaffung solcher Geräte rentiert sich für viele nicht oder wird aus Platzmangel nicht vollzogen, weshalb sich eine professionelle und gründliche Reinigung vom Spezialisten anbietet.
Verwendung natürlicher Hausmittel
Wird selbst gereinigt, wird entweder zu bestimmten Polsterreinigern oder zu Hausmitteln gegriffen. Bei der ersten Sofareinigung kann viel schiefgehen, wenn sich vorab nicht ausreichend informiert wurde. Bei Stoffbezügen kann mit Natron oder Essigwasser gearbeitet werden.
Letzteres kann bei der Reinigung genutzt werden: Es gibt viele Varianten, die im Umlauf sind, doch der Essig (vorzugsweise Apfelessig) wird im Verhältnis 1:2 mit Wasser verdünnt. Die Flüssigkeit wird mithilfe eines feuchten Schwammes in die Polstermöbel eingearbeitet.
Natron wird für das Entfernen für Flecken eingesetzt: Dazu wird eine Paste im 1:1 Verhältnis aus Wasser und Natronpulver angerührt (wenige Esslöffel, bereits 3 reichen aus); dann wird das Stoffsofa abgesaugt und das Gemisch behutsam mit einem feuchten Schwamm auf die betroffene Stelle/ den Fleck gegeben. Das Natron wirkt über Nacht ein und wird am nächsten Tag wieder abgesaugt.
Nicht jeden Trend blind mitmachen
Wahrscheinlich ist schon jeder im Internet einem Video über die Quere gekommen, in dem Haushaltstipps vorgestellt werden. Auch wenn sie auf den ersten Blick einwandfrei zu funktionieren scheinen und manche von ihnen vielleicht tatsächlich nützlich sind, sind nicht alle empfehlenswert. Auf jeden Fall sollte ein Blick in die Kommentare geworfen werden. Oftmals gibt es da schon einige Expert:innen, die dagegen raten oder andere, die bereits schlechte Erfahrungen gesammelt haben.
Microfaser-Bezug
Polsterbezüge aus Microfaser erweisen sich auch als pflegeleicht sowie schmutzabweisend, da der Stoff aus synthetischen Fasern besteht und Schmutz schwer in diese eindringen kann. Bei Microfaser-Sofas sollte kein Dampfreiniger eingesetzt werden, da durch den Druck des Geräts Flecken entstehen können.
Je nach Angaben des Herstellers kommt entweder eine Trockenreinigung mit einem pulverförmigen Reinigungsmittel oder ein Schaum- oder Flüssigreiniger infrage. Das Pulver wird gleichmäßig auf die Oberfläche gestreut und nach der entsprechenden Einwirkzeit wieder abgesaugt. Alternativ setzen einige auch Natron oder Backpulver in trockenem oder auch flüssigen Zustand ein.
Flüssiger Polsterreiniger kommt meist in einer Sprühflasche, damit die zu reinigende Stelle nicht nass wird. Nachdem er eingewirkt ist, werden die Reste mit einem saugfähigen Tuch aufgenommen. Erst, wenn das Ganze über Nacht getrocknet ist, kann erkannt werden, ob die Flecken weg sind oder der Vorgang wiederholt werden muss.
Darüber hinaus gibt es auch hier Hausmittel, mit denen sich das Polster reinigen lässt. Glasreiniger ist eine bewährte Lösung und kann „Wunder vollbringen“ – erst wird es auf den Stoff gesprüht und mit einem sauberen Schwamm oder Lappen sanft einmassiert. Dann wird der Lappen mit warmem Wasser ausgespült, gut ausgewrungen und über den Glasreiniger getupft. Zum Schluss wird mit einem trockenen (und hellen/ nicht abfärbenden) Tuch über die Stelle getupft.
Weitere Optionen sind eine selbst angemischte Lauge aus einer Tasse Wasser und einem Esslöffel Spülmittel, welches gerade bei fetthaltigen Flecken von Vorteil ist und Kernseife/ Gallseife. Der Vorgang ist eigentlich immer recht ähnlich – wichtig ist hier, dass beim Nachwischen destilliertes Wasser benutzt wird.
Beim Schaum kann entweder spezieller Reinigungsschaum oder aber Rasierschaum verwendet werden. Gerade bei Rotweinflecken empfehlen viele Verbraucher:innen diese Form des Polsterreinigers. Dazu wird dieser auf den Fleck gegeben, wo er ungefähr 10 Minuten einwirkt. Anschließend kann der Rest mit einer weichen Bürste ausgebürstet werden (unbedingt in nur eine Richtung) und zum Abschluss noch einmal mit klarem Wasser nachgewischt.
Polstermöbel aus Leder
Sitzmöbel aus Leder wirken hochwertig und elegant, sind allerdings pflegebedürftig. Zur regelmäßigen Pflege gehört die Behandlung einem speziellen Lederpflegemittel, welches dem Polster genügend Feuchtigkeit und Fett verleiht. Daneben sollte nur mit destilliertem Wasser gearbeitet werden. Die Mittel werden mit einem Baumwolltuch oder einem weichen Schwamm auf die Polstermöbel eingearbeitet und auch nie direkt auf Sofa, Sessel und Co.
Bei Fettflecken sind Maismehl oder Kartoffelmehl hilfreiche Hausmittel. Dabei wird die Stelle erst mit einer Wärmflasche oder ähnlichem angewärmt, dann das Mehl darauf verteilt und das Ganze wirkt über Nacht ein. Am nächsten Tag werden die Reste mit einem Staubsauger oder einer Bürste entfernt.
Polstermöbel aus Kunstleder sind nicht ganz so anspruchsvoll: Sie werden nicht gefettet und können mit Spülmittel und Wasser gereinigt werden. Bei der Reinigung sollte allerdings nicht zu viel Wasser erfolgen, da bei zu hoher Nässe die Nähte des Polsters angegriffen werden könnten.
Allgemeine Fleckentfernungs-Tipps
Essen und Trinken
Das Wohnzimmer ist ein Ort, an dem gerne mal bei einem Filmabend genascht oder im gemeinschaftlichen Beisein etwas getrunken wird. Einmal nicht hingeschaut oder richtig aufgepasst, kann ein Malheur wortwörtlich Spuren hinterlassen. Bei Cola- oder Kaffeeflecken wird die Flüssigkeit erst mit einem Papiertuch aufgesogen und dann die Stelle mit Rasierschaum oder farbloser Glasreiniger behandelt. Nach der Einwirkzeit nur noch ausbürsten und mit Wasser auswaschen.
Bei Rotweinflecken ist schnelles Handeln gefragt – es sollte sofort Küchenrolle auf den ausgelaufenen7 verschütteten Rotwein gegeben und so viel wie möglich aufgesaugt werden. Im Anschluss etwas Mineralwasser auf die Stelle geben, da auf diese Weise Gerbstoffe neutralisiert werden. Der Fleck wird dann abgetupft und der Vorgang wiederholt.
Ein Hilfsmittel, welches wohl jedem bekannt ist, ist Salz. Die betroffene Stelle wird großzügig damit bestreut und einige Stunden zum Einwirken stehen gelassen. Die Feuchtigkeit wird aus dem Sofa gezogen und abschließend wird das Salz entfernt und mit kaltem Wasser nachgewischt.
Bei Schokoladenflecken, werden die Reste erst mit der unscharfen Seite eines Messers oder ähnlichem abgeschabt und der Fleck mit warmem Wasser beseitigt. Bei hartnäckigen Fettflecken lohnen sich spezielle Reiniger.
Sonstige Flecken
Urinflecken werden am besten mit kaltem Wasser und Essig abgetupft und bei Blutflecken auch unbedingt mit kaltem Wasser arbeiten. Warmes und heißes Wasser bringt das im Blut und Urin enthaltene Eiweiß zum Gerinnen und die Flecken könnten sich dadurch noch besser festsetzen.
Professionelle Polsterreinigung
Überlässt man Fachleuten die Arbeit, werden die Polster nicht nur oberflächlich, sondern vollständig gereinigt. Die Profis wissen genau, für welche Bezüge/ Materialien sich welche Reinigungsmittel und -techniken eignen, sodass Sofas, Couch, Sessel und Stühle die optimale Behandlung erhalten. Für den Fall, dass etwas nicht wie vorgesehen abläuft, können Schaden durch die Versicherung des Reinigungsunternehmens gedeckt werden.
Insbesondere für Kunden, die ohnehin unsere Leistungen wie die regelmäßige Unterhaltsreinigung in Anspruch nehmen, kann sich die Teppich- und Polsterreinigung lohnen, da neben den standardmäßigen Reinigungsschritten auch aufwendigere, aber ebenso bedeutende durchgeführt werden.